Es ist die Hingebungskraft des Kosmos,
die wir in der Gestalt der Frau feiern
und die uns in der Gestalt Mariens ins Bewusstsein gerufen wird.
Die Schöpfung selber ist weiblich.
Sie existiert nur aus der Kraft Gottes.
Wir Menschen existieren anders.
Unser Wesen ist Hingabe,
ganz gleich, ob wir Mann oder Frau sind.

Wir haben Jungfrau zu sein, die empfängt,
das heißt, wir haben Empfangende zu sein,
nur dann können wir auch Gott gebären.
Ob Maria biologisch gesehen Jungfrau war, ist ohne Bedeutung.
Der Mythos der Jungfrauenschaft verkündet eine spirituelle Wahrheit.
Maria hat im »Fiat« (»es geschehe«) ihr Ich geopfert.

Sie hat allem Machertum abgesagt.
»Mir geschehe nach deinem Wort.«
Unser Ich zu lassen, das ist es, was wir auf unserem Weg einüben.
Maria stellt sich uns dar als reine Empfänglichkeit.
Sie kann Gott empfangen und gebären.
In ihr kann sich die »Gottesgeburt« vollziehen.
Darin liegt auch ihre und unsere Miterlöserschaft,
nicht im männlichen Tun, sondern im Empfangen und Gebären,
im Gebären der Werke Gottes, wie Meister Eckhart sagt.